Der Suizid von Lisa-Maria Kellermayr ist noch nicht lange her. Und die Spinner haben dadurch gelernt, wie es funktioniert, jemanden in den Tod zu treiben, sie haben darüber gelacht, haben immer weitergemacht.
Schon nimmt man sich die nächste Arztpraxis vor.
Allen voran diesmal der angebliche Rechtsanwalt Markus Haintz. Angeblich, weil im Impressum der Website seiner GmbH „Rechtsanwalt“ nicht die pflichtgemäß angegebene Berufsbezeichnung ist.
Markus Haintz hat gestern Abend einen Telegram-Post geteilt – und sich damit seinen Inhalt zu Eigen gemacht – der dazu aufruft, eine Ärztin und ihre Praxis wirtschaftlich zu schädigen. Wir kennen diese Art von Aktionen aus der Vergangenheit, genauso hat es bei Dr. Kellermayr angefangen.
Tausende folgten dem Aufruf, bei Google eine negative Bewertung abzugeben, der bei der Suche auftauchende Business-Eintrag wurde abgeändert, die Praxis berichtet von Anrufen.
Es hetzt und klagt der Haintzelmann, bis man nicht mehr lachen kann
Und wenn wir aufhören zu lachen …
Es ist derselbe Markus Haintz, der gegen jede negative Bewertung auf Google gegen seine Kanzlei gerichtlich vorgeht, einfach weil er glaubt, SLAPP würde dauerhaft funktionieren.
Haintz hat jetzt eine rote Linie überschritten, die sich für ihn als semipermeable Wand entpuppen wird. Von diesem Weg gibt es kein Zurück. Und es gibt keine Möglichkeit für ihn, das Feuer, dass er jetzt entfacht, jemals wieder zu löschen.
Markus Haintz wird niemals wissen, wann die Einschläge kommen. Aber sie werden kommen. Bislang haben wir ihn als einen kleinen, unwichtigen, aber nervigen Wicht und Famefag abgetan, über den man gut ablachen kann.
Vorbei.
Wenn die Strafverfolgung ihn nicht erwischt, dann wird der Hashtag #haintzisteinwichser sein kleinstes Problem gewesen sein.
Und jetzt: Verklag uns, du Pinscher!
Update
Markus Haintz hat seinen Post auf Telegram gelöscht und behauptet jetzt er habe ihn nicht richtig gelesen.
Wer’s glaubt.
Ahja, na dann.
Humor hat er ja.
Haintz hat eine Stellungnahme veröffentlicht, er „habe Mist gebaut“. Nein, das ist es nicht, wenn man gleichzeitig, seine Follower um Unterstützung bittet. Auch enthält seine Stellungnahme keine Entschuldigung an die Praxis.
Auch der ursprüngliche Ersteller des Posts auf Telegram sieht keine Schuld bei sich, er habe nur auf das Thema aufmerksam gemacht. Es gehe, so habe es Haintz gesagt, nur um die Aufmachung.
Mittlerweile bejahen Anwälte mögliche strafrechtliche Relevanz. Die Praxis kann auch zivilrechtlich vorgehen.
Es gibt im Übrigen einen Fachbegriff für das, was hier geschieht, wenn aus solchen Aktionen tatsächliche Gewalt resultiert: Stochastischer Terrorismus.
Ein Merkmal des stochastischen Terrorismus ist, dass Mobber offen agieren, aber sich jederzeit von den von ihnen verursachten Taten distanzieren können. Es sei sogar denkbar, dass sie die Taten der eigentlichen Attentäter ernsthaft ablehnten.
Zu den Mitteln zählen die anhaltende öffentliche Wiederholung von Anschuldigungen und Verdächtigungen, die Schaffung eines Bedrohungsszenarios, das angeblich zum Handeln zwinge, und konzertierte Droh- und Einschüchterungskampagnen gegen politische Gegner.
Der Mord von Idar-Oberstein fällt theoretisch in diese Kategorie.
Nina Maleika will der Praxis schon mal einen Besuch abstatten.