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OpTinfoil Was vom Tage übrig blieb

Was von der Woche übrig blieb

Von Homburg über den Haintz bis zu den Freien Sachsen – „Was von der Woche übrig blieb“ schlägt einen weiten Bogen … bis nach Paraguay.

Failfag Homburg macht sich vom Acker

Vor einigen Tagen dachte Homburg, also Professor Stefan Humbug eigentlich, so viel Zeit muss sein, also er dachte: „Hey, pissen wir doch mal ein paar Doktoren an und verbreiten Müll“.

Hat ihm einiges an Häme und wohl auch juristische Probleme eingebracht, denn trotz allem wollte der Professor nicht von seiner Falschdarstellung abrücken. Tja, nun hat er die Koffer gepackt und sich vom Acker gemacht. Nach Afrika, wie er selbst auf Twitter ankündigt, nach Tansania, wie kolportiert wird.

Er hat versprochen, einige Zeit wenig oder gar nicht zu twittern, aber das nimmt ihm eh niemand ab. Aber witzig: er homburgt nicht nur Zahlen in Diagrammen, sondern auch seine Urlaubsbilder.

Wir waren indessen gespannt, ob die Uni Hannover uns auf unsere Anfrage bezüglich Homburg antworten wird. Und natürlich sind wir gespannt, ob der wirre Professor wieder zurückkommt, oder ob er es so macht, wie so viele andere es schon taten: erst vorgeben, nur in den Urlaub zu fahren, in Wahrheit aber alle Zelte in Deutschland abbrechen, weil man einfach keinen Bock hat, für die Konsequenzen seiner geballten Kacke auch einzustehen.

Volkslehrer Nerling in da Busch

So einer ist auch „Volkslehrer“ Nikolai Nerling. Was hat der Knabe für wilde Reden geschwungen von Aufstand und Umsturz, was hat er den Holocaust geleugnet. Ihm musste klar sein, dass Justitia ihm eines Tages die Waagschale um die Ohren dengeln würde. Aber wegen eines Haftbefehls zur Erzwingungshaft aufgrund einer Ordnungswidrigkeit, gegen die Widerspruch einzulegen er angeblich vergessen hat, „verlängert“ er jetzt seinen Urlaub in Brasilien auf unbestimmte Zeit … nun, wer’s glaubt. Wird auch nicht der einzige Grund sein, schließlich muss er, der wegen Volksverhetzung rechtskräftig verurteilt wurde, eine Strafe von 6K Euro berappen, andere Kleinigkeiten kommen auch noch dazu und wir wissen von einigen weiteren Anzeigen, die gerade in letzter Zeit über hassmelden.de gegen ihn eingereicht wurden.

Am Ende ist also auch Nikolai Nerling den Weg der Eierlosen gegangen und verbringt den Rest seiner Zeit in Brasilien. Nach Janich, Schiffmann, Hildmann … was lässt diese Leute, die teilweise an eine weltweite Verschwörung glauben, eigentlich vermuten, dass sie in anderen Ländern sicher wären?

Naja, egal, das wird ihn nicht davon abhalten, den Holocaust weiter aus der Ferne zu leugnen und den NS-Staat zu euphemisieren, aber wenigstens ist er weg.

Querdenker-Paradies in Paraguay

Weg sind auch einige Querdenker, Impfgegner und Neurechte. Paraguay ist nach einem Artikel im Stern gerade der heiße Scheiß. „El Paraíso Verde“, „Das grüne Paradies“, nennen die Schwurbler ihre Zuflucht.

In einer der ärmsten Regionen von Paraguay haben sich deutsche Impfgegner:innen ihr eigenes kleines Reich aufgebaut. Etwa zwölf Kilometer von der Kleinstadt Caazapá entfernt liegt das „El Paraíso Verde“ – das grüne Paradies. Das eingezäunte Gelände erstreckt sich über 1600 Hektar und beherbergt nach eigenen Angaben etwa 3000 Migrant:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Besucher:innen werden von einem Holzschild mit grüner Aufschrift und Wachen mit Schussfeuerwaffen begrüßt.  

In der Peripherie Paraguays wollen sie sich von den „sozialistischen Trends der derzeitigen ökonomischen und politischen Situation auf der Welt“ befreien. Hier wähnt man sich in Sicherheit vor „5G-Strahlen, Chemtrails, fluoridiertem Grundwasser und der Impfpflicht“.

https://www.stern.de/panorama/el-para%C3%ADso-verde–deutsche-impfgegner-errichten–gruene-paradies–in-paraguay-31579386.html

Paraguay, so heißt es im Stern, „galt in den letzten 150 Jahren immer wieder als beliebter Zufluchtsort für deutsche Rechtsextremisten“. Joseph Mengele floh nach Paraguay. Und:

Bereits im 19. Jahrhundert träumten antisemitische Kreise hier vom Neuanfang und dem Entkommen aus einer weltweiten Verschwörung. Die wohl bekannteste war die Gruppierung „Nueva Germania“.

Die Ewig-Gestrigen und die Neuschwurbler auf den Pfaden ihrer Vorfahren aus dem Nationalsozialismus und dem Kaiserschwurbel. Paraguay hat die Einreise-Erlaubnis jetzt an den Nachweis als Geimpfter oder Genesener geknüpft und wohl auch schon die ersten Deutschen an der Grenze abgewiesen.

Anna Dobler und die Historiker

Apropos Nationalsozialismus – waren ja alles „durch und durch Sozialisten“ twittert die nicht Quizmillionärin gewordene ehemalige Demoplakatträgerin und wird damit auch zur ehemaligen stellvertretenden Chefredakteurin des österreichischen „exxpress“.

Ihr Chef hat ihre Entlassung direkt über Twitter verkündet, obwohl sie den Tweet löschte. Hach, da hat sie dumm geguckt – und versucht doch tatsächlich seitdem zu belegen, dass die Nationalsozialisten Sozialisten, also Linke, waren. Gut, einige wenige umstrittene „Forscher“ behaupten das tatsächlich, aber ernstzunehmende Historiker weisen seit vielen Jahren darauf hin, dass das sozialistische Getue nur Mittel zum Zweck war.

Schaut man in „Mein Kampf“, so findet man reichlich Hinweise auf das Vorhaben und wie sehr Hitler sich köstlich darüber amüsierte, dass die deutsche Arbeiterschaft .. Entschuldigung … dass die deutsche Arrrrrbeiterrrrschafffft auf bolschewistisches Rot in Flaggen und pseudo-marxistische Anklänge hereinfiel. Ein Auszug aus „Mein Kampf“?

„Wir haben die rote Farbe unserer Plakate […] gewählt, um dadurch die linke Seite zu reizen und sie dazu zu verleiten, zu unseren Versammlungen zu kommen“. Warum, nun, wegen der Arbeiterschaft.

Ich habe damals den Standpunkt eingenommen: Ganz gleich, ob sie über uns lachen oder schimpfen, ob sie uns als Hanswurste oder als Verbrecher hinstellen; die Hauptsache ist, dass sie sich immer wieder mit uns beschäftigen, und dass wir allmählich in den Augen der Arbeiter selber wirklich als die Macht erscheinen, mit der zur Zeit allein noch eine Auseinandersetzung stattfindet. Was wir wirklich sind und was wir wirklich wollen, das werden wir eines schönen Tages der jüdischen Pressemeute schon zeigen.

Adolf Hitler, Mein Kampf

Aber was ist das schon gegen einen „Historiker“, der behauptet, Nationalsozialisten wären Sozialisten gewesen, weil das schon im Namen steht. Oder weil alles mit „Staats“ begann wie „Juden in der AfD“ behaupten …

Nett herbeikonstruiert und dennoch völlig daneben. Gut, den Tweet hat sie nach 3 Minuten gelöscht … aber „Journalistin“ Anna Dobler reicht das als Beleg … und damit ist sie zurecht nicht mehr stellvertretende Chefredakteurin. Zu dumm.

Es ist eben das postfaktische Zeitalter, in dem es en vogue ist, Tatsachen im Nachhinein und rückblickend in seinem Sinne umzudefinieren. Hauptsache es kribbelt im Bauchi. Dann kann man auch das eigene Rechtsempfinden über das Recht stellen.

Reiner Fuellmich und das Naturrecht

Da fällt uns gleich das Reinerle ein. Rechtsanwalt Reiner Fuellmich möchte das System stürzen. Als Anwalt ist er natürlich schlau genug, schnell zu sagen, die Verfassung sei nicht das Problem, aber das System …. das Syssteeeeem … verschwörerischguck ….

Deswegen möchte er gleich komplett aussteigen und ein eigenes Justizsystem aufbauen, Klagen will er nach dem Naturrecht anleiern – ius naturale, philosophischer Begriff, der über das von Menschen geschaffene Recht (das sog. positive Recht) ein ideales Rechtssystem setzt, das mit der Natur des Menschen, der Natur der Welt (des Universums etc.) begründet wird -, denn das könne ja jeder verstehen. Sogar er.

Hört selbst.

Auf uncutnews.ch, einer Schwurbelnewsseite wird er ausführlicher:

Es wird einen echten Richter geben, es wird echte Anwälte, echte Sachverständige und echte Zeugen geben, die über den Schaden sprechen, den sie durch die Maßnahmen, insbesondere die Impfungen, erlitten haben, sagte Fuellmich.

Er sei überzeugt, dass die Zeugenaussagen zu Anklagen gegen die „gefährliche Kriegsverbrecher“ führen würden. Noch wichtiger ist, dass die Wahrheit über das, was den Menschen in der Welt widerfährt, ans Licht kommt, fügte er hinzu. „Wir, das Volk, werden dem Ganzen ein Ende setzen. Niemand sonst.“

Und wir, das Volk, müssen uns von diesem völlig korrupten und kriminellen System abkoppeln und unser eigenes System aufbauen, sagte er. „Das ist bereits der Fall.“

Fuellmich sagte, dass wir uns von den globalistischen Strukturen befreien müssen, mit denen die Clique von Davos verzweifelt versucht, die volle Macht über uns zu erlangen. „Wenden Sie sich von der kriminellen Clique von Davos und ihren Marionetten ab und schaffen Sie etwas Neues, das völlig unabhängig von diesem verrotteten System ist.“

Quelle: uncutnews.ch , kein Link dorthin, sucht selbst

Gut, wird spannend, denn wir werden einfach mal die Anwaltskammer, die für ihn zuständig ist, fragen, was die dazu sagt. Ist ja letztlich so, das er hier das komplette Rechtssystem ablehnt. Ach, und ja, klar, auch die Kammer von dieser Dame mit den Hüten fragen wir … hier … Viviane Fischer. Die hängt ja immer bei ihm im Hintergrund rum.

Um ganz ehrlich zu sein, klingt Fuellmich eher nach einem aus „Einer flog über das Kuckucksnest“ als nach Rechtsanwalt, der auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung steht. Wahrscheinlich fühlt er sich auch wie McMurphy, denn auch der stellte ja die herrschende Ordnung in Frage und lässt sie aus den Fugen geraten. Ende: tragisch. Doch bei uns mag sich nicht so die Sympathie für Fuellmich einstellen, wie es bei dem Protagonisten aus Ken Kesey’s Roman der Fall war.

Querdenker stürmen Gelände der Psychiatrie

„On Flew Over The Cucoo’s Net“, erinnert ihr euch noch an den beeindruckenden Film mit Jack Nicholson? Und an die Psychiatrie-Schwester Ratched? Man, was haben wir gestern die Daumen gedrückt, dass die „Spaziergänger“ in Leipzig auf eine Schwester Ratched stoßen.

Da haben sie echt gedacht, sie könnten einer Polizeimaßnahme entkommen, indem sie über das Gelände der Psychiatrie der Uniklinik Leipzig flüchten. Polizeibeamte, die das zu verhindern versuchten, wurden einfach an die Seite gedrängt. Gut in diesem Video zu sehen.

Tja, das Tor konnte erst nach dem Sturm des Geländes geschlossen werden, als die alle drin waren. Wurde auch … und es wurden die Personalien aufgenommen. Bei der Sächsischen Zeitung liest sich das dann so:

„Die Beamten haben im Anschluss das Tor geschlossen.“ lach Und natürlich war das Mimimi groß.

Für viele war es naheliegend, dass die Querdenker in die Psych kommen. Aber dazu eine kleine Warnung: so leicht, sie alle für dösig und verrückt zu erklären, so leicht dürfen wir es uns nicht machen. Auch Pia Lamberty weist darauf eindringlich hin.

Und um das mal klarzustellen: Ein Krankenhaus ist eine Schutzzone. Niemand ist im Krankenhaus, weil es ihm gut geht. Menschen auf Stationen und in Kliniken brauchen Fürsorge und das Gefühl, in Sicherheit zu sein, um gesund zu werden, nicht nur ärztliche Kunst.

Jeder elende kleine Wicht, der glaubt, er könne einfach so Krankenhäuser blockieren oder stürmen, nur weil ihm beim Gedanken an sein kleines „Revolutiönchen“ einer abgeht, der ist nicht mehr als ein unsozialer, dämlicher Penner und gehört zum Abschaum. Die Eiterpocke auf dem Splitter im Arsch der Gesellschaft, mehr nicht.

tiefluftholen … Geht wieder.

„Freie Sachsen“ bundesweiter Verdachtsfall

Splitter im Arsch … naja, die Freien Sachsen halt. Die Kleinstpartei ohne Mandat wurde erst vom Sächsischen Landesamt für Verfassungsschutz als gesichert extremistisch eingestuft und jetzt vom Bundesamt für Verfassungsschutz zum Verdachtsfall erklärt.

Aus Sicht der Freien Sachsen wahrscheinlich völlig zu Unrecht, denn was wollen sie schon groß … nur was mit nem Königshaus.

Sind nämlich eigentlich lupenreine Demokraten. Und stolz drauf, Verdachtsfall zu sein.

Haintz und die Canada-Trucker

Der Haintzelmann ist ja mittlerweile sowas wie der international correspondent der Querdenken-Bewegung. Am vergangenen Wochenende stand er in Brüssel noch vor einem belgischen Wasserwerfer, gestern berichtete er über Kanada, über die Trucker-Demo.

In Kanada hatte sich nämlich Protest formiert gegen das Ansinnen der Regierung Trudeau, dass kanadische Trucker, die nicht geimpft sind, in Quarantäne müssen, wenn sie aus den USA nach Kanada kommen. Die Polizei hatte eine Zählung veröffentlicht:

RVs sind sowas wie Wohnmobile, passenger vehicles sind PKW.

Haintz machte daraus direkt:

Tja, für ihn ist die kanadische Regierung aus Ottawa geflohen, die Trucker und das kanadische Pendant der Proud Boys, das – so wird kolportiert – die Demos mit organisiert, hätten die Regierungsgeschäfte übernommen. Manche suchen Trudeau jetzt sogar in Berlin, denn angeblich sei er dorthin geflohen.

Was Haintz angeht, so wissen wir aus sicherer Quelle, dass die zuständige Rechtsanwaltskammer bereits mehrfach über ihn informiert wurde. Zeit, auch hier mal nachzufragen, oder? Mal schauen, was die so über seine Umtriebe sagen.

Grundsätzlich hüllen sich unserer Auffassung nach die Ärzte- und Anwaltskammern zu sehr in Schweigen.

Gegendemos nehmen zu

Allmählich hilft nur noch die Mobilisierung der Zivilgesellschaft. Jeder, der unbehelligt agieren darf, wird mutiger. Da muss man zeigen, dass es sehr wohl Fressfeinde gibt, welche die Population klein halten. Also Zivilcourage, Protest der Zivilgesellschaft und, ja, auch ziviler Ungehorsam, wo es notwendig ist. Aber vor allem anderen konkreter Protest und Aktionen wie die in Bautzen oder in Kiel, wo über 800 Menschen jeweils gegen rechte Indoktrination und Vereinnahmung der Corona-Demos und im Gedenken an die Opfer der Pandemie demonstrierten.

Bautzen … hier ein ganz besonders herausragendes Beispiel, eines von vielen. Solche Veranstaltungen braucht es, um den Querstreben etwas entgegenzusetzen. Denn leider kriegen Exekutive und Politiker es nicht hin.

Bisher …

Zum Abschluss noch ein Lindemann

… nein, nicht Erwin, der Lottogewinner, sondern Gunnar, ohne Worte: